Besser schreiben – die 10 besten Tipps für erfolgreiche Texte (Teil 1)

besser schreiben

Besser schreiben können – ein verständlicher Wunsch vieler Angestellter und Selbstständiger. Denn: Ohne Text geht nichts in Job und Business. E-Mail-Verkehr,  Marketing-Texte, Newsletter, Werbeflyer ... viele von uns verbringen einen Großteil des Tages mit Schreiben. Auch das ist klar: Ansprechende Texte stärken die Sympathie für das Unternehmen und helfen dabei, Kunden zu gewinnen und zu binden

Das Ansprechen der (potentiellen) Kunden sollten Sie nicht der KI überlassen. Denn merke: Jeder Text ist immer ein Gespräch mit dem Leser. Und das sollte lebendig und unterhaltsam sein! Wenn der Leser und Nutzer sich etwa durch steifen Sprachstil oder Floskel-Zumutungen – der Chatbot lässt grüßen – nicht angesprochen fühlt, ist er in Sturmbö-Geschwindigkeit weg. Und Ihre Botschaft in den Wind gestreut.

Wie Sie dem dauerhaft vorbeugen können? Das ist i-Dötzchen-leicht: Es gibt 10 EINFACHE REGELN, um Ihren Schreibstil zu verbessern und erfolgreiche Business-Texte zu schreiben. Und hier kommen sie, die 10 goldglitzernden Schreibtipps.

1. Besser schreiben: Bauen Sie gehirnfreundliche Sätze!

Ein idealer Satz enthält 15 bis 25 Wörter. Bei mehr Wörtern wird das Kurzzeitgedächtnis des Lesers bereits arg strapaziert und er muss den Satz sehr wahrscheinlich noch einmal lesen. Ersparen Sie dem Leser und Nutzer diesen Stress!

Vor allem von Kunststoffen ist der Designer, der in den achtziger Jahren auf diesem Gebiet den italienischen Automobilhersteller Alfa Romeo beriet und so für höheren Absatz sorgte, bis heute fasziniert. (30 Wörter)

Der Designer ist ... ja ... was denn?! Hechel ... Bis der Leser zur Information „fasziniert“ vorgedrungen ist, ist er blau angelaufen. Und verwirrt, denn auf welche der drei (!) Hauptinfos in diesem Satz soll er sein Augen- und Gedankenmerk richten? Wir eilen ihm zu Hilfe und zwar mit unserem Wunder-Werkzeug, das da heißt „Kurzer Satz mit EINER Info”. Nun bauen wir drei Hauptsätze mit jeweils EINER Information:
1) Der Designer ist [...] fasziniert. 2) Er beriet [...] Alfa Romeo. 3) Und er sorgte so für höheren Absatz. Dann liest sich der Text so: 

Vor allem von Kunststoffen ist der Designer bis heute fasziniert. Auf diesem Gebiet beriet er in den achtziger Jahren  den italienischen Automobilhersteller Alfa Romeo und sorgte so für höheren Absatz.

Siehe da, der Leser hat wieder eine rosige Gesichtsfarbe und liest gerne weiter. 🙂

Mehr zum Thema leicht lesbare Sätze finden Sie hier und hier

2. Besser schreiben: Verben über alles!

Verben bringen Bewegung in Ihren Text. Sie heißen nicht umsonst „Tu-Wörter“, man könnte auch „Handlungswörter“ sagen.

Aufgrund der Unterstützung durch unser Team erhalten Sie eine dauerhafte Problemlösung.

Kennen Sie solche Sätze? Bestimmt. Hier werden Handlungen in Hauptwörtern (Nomen) versteckt. In diesem steifen Amtsdeutsch-Satz muss der Leser die kraftvollen Verben unterstützen und lösen erst aus den Nomen Unterstützung und Lösung herausschälen – ärgerlich. Besser gleich so mit dynamischen Verben:

Weil unser Team Sie in allen Fragen unterstützt, lassen sich Ihre Probleme dauerhaft lösen.

Hier signalisieren Sie allein schon durch den lebendigen Schreibstil,  dass Sie handlungsbereit sind! 

Übrigens: Nomen mit der Endung „-ung“ wie Unterstützung und Lösung sind meistens von Verben abgeleitet, Sie sehen es oben. Um Ihren Schreibstil zu verbessern, achten Sie beim Schreiben vor allem auf solche Nomen. Und prüfen Sie, ob Sie nicht besser das passende Verb nutzen können, damit Ihr Text dynamisch wird. (ChatGPT spuckte neulich beim Probenutzen den Satz aus: Bildhafte Sprache bezieht sich auf eine Beschreibung, die die fünf Sinne anspricht. "Bezieht sich auf eine Beschreibung"?! Igitt! Würden Sie so steif sprechen? Ich nicht.)
Weitere Tipps, wie Sie dem steifen Nominalstil ("Behördendeutsch") ein Schnippchen schlagen, finden Sie in diesem Screen-Video-Beitrag Weg mit dem Nominalstil!

3. Besser schreiben: keine Adjektiv-Floskeln benutzen

Gerade in Marketing-Texten finden sich unter den Adjektiven immer wieder alte Phrasen-Bekannte. Zum ach so beliebten kundenorientiert gesellen sich gerne die Kumpel zielorientiert, marktorientiert, bedarfsorientiert, sonstwieorientiert ... Menschenskinder, denke ich dann immer, mit dem ganzen „-orientiert“ bleibt der Leser erst recht orientierungslos!

Wir schaffen bedarfsorientierten Content für das Social-Media-Marketing.

Hä? fragt sich der Besucher, der über die Webseite huscht. Klick und weg. Recht hat er. Denn was bedeutet „bedarfsorientiert”? Was will der Schreiber hier konkret mitteilen? DAS sollte er sich fragen und dann vielleicht so formulieren:

Für Ihr Social-Media-Marketing schaffen wir Inhalte, die genau die von Ihnen gewünschte Zielgruppe ansprechen.

Aha, sagt sich der Nutzer und bleibt interessiert am Text.

Auch andere Adjektiv-Floskeln wirken wie eine Besucher-Scheuche, z. B. die intelligente oder maßgeschneiderte Lösung, die von fast jedem Unternehmen angeboten wird. Besser als diese nichtssagenden Phrasen: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf, was der konkrete Nutzen Ihres Produktes/Ihrer Leistung für den Kunden ist. Und umschreiben Sie diesen so genau wie möglich.

Leser begeistern und Kunden gewinnen!

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4. Besser schreiben: Fremdwörter – und der Leser friert

Als Marketing-Agentur analysieren wir die Maßnahmen zur Kundenakquisition permanent auf ihre Effizienz und konzeptionieren gegebenenfalls neue Strategien.

Uiiih, mich fröstelt's hier. Sie auch? Abweisend, gestelzt, kalt – so kommt dieser Text beim Leser an. Und das liegt vor allem an den Fremdwörtern. Einfachstes Rezept mit erstaunlichem Effekt: analysierenkonzeptionieren, Akquisition, Strategien ersetzen wir durch deutsche Wörter. Lesen Sie nun den folgenden Satz und lassen sie den Unterschied auf sich wirken:  

Als Marketing-Agentur schauen wir regelmäßig auf Ihre Kundengewinnungsrate und entwerfen gegebenenfalls ein neues Vorgehen.

Merke: Besser als ein Fremdwort ist grundsätzlich die deutsche Entsprechung. Denn können Sie immer sicher sein, dass jeder Ihrer Leser das Wort auch versteht? Eben.

Mehr zu abgeleierten Wörtern wie Strategie und Maßnahme erfahren Sie übrigens in diesem Blogbeitrag

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5. Besser schreiben: Weg mit Wortblasen und Füllwörtermüll! 

Zum Ballast eines Textes gehören neben Fremdwörtern auch Füllwörter und Wortblasen. Verstopfen Sie nicht den Fluss Ihres Textes durch Werbesprech-Adjektive oder Schwafel-Beiwörter wie differenziert, grundsätzlich, vergleichbar, vergleichsweise. Zum Satz-Unrat gehören auch nichtssagende Hauptwörter wie Bereich, Gebiet, Komplex, Aspekt. Sie enthalten null Anschaulichkeit und sind meistens überflüssig

SEO ist ein stark differenzierter Themenkomplex im Bereich des Suchmaschinenmarketing (SEM).

Jahaa, was will der Werbe-Texter hier wohl sagen? Nur nebenbei: Ein Webleser wird sich auf diese Rätselrunde nicht einlassen, sondern einfach wegklicken. Lassen Sie nun einmal alles Überflüssige weg: das Adjektiv stark, den -komplex und den Bereich – und Sie erhalten einen leicht verständlichen Satz:

SEO ist ein differenziertes Thema im Suchmaschinen-Marketing (SEM).

Wie war das mit Fremdwörtern? Richtig, möglichst durch deutsche Entsprechungen ersetzen:  

SEO ist ein umfangreiches Thema im Suchmaschinen-Marketing (SEM). 

Voilà! 😉

Fazit zu Teil 1:

Gute Texte schreiben heißt, so formulieren, dass der Leser hindernisfrei durch den Text gleitet und alle Informationen leicht entnehmen kann. Mit diesen fünf ersten Basis-Tipps sind Sie dafür bestens gerüstet:

  1. 1
    kurze Sätze bauen – EINE Info pro Satz
  2. 2
    Verben verwenden – auf "ung"-Hauptwörter achten
  3. 3
    Adjektive immer prüfen, ggf. konkreter formulieren
  4. 4
    wenig Fremdwörter benutzen – deutsche Entsprechungen suchen
  5. 5
    Wortblasen und Füllwörter streichen

Den spannenden 2. Teil finden Sie HIER.  

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Über die Autorin Dr. Gabriele Frings

Als Schreibcoachin, Trainerin, Textberaterin, Dozentin helfe ich Ihnen, einen 100%ig ansprechenden Schreibstil zu entwickeln und in Beruf und Business erfolgreich zu sein.

  • Thomas Weber sagt:

    Ein gründlicher Beitrag mit vielen nützlichen Tipps, so kaum zu finden, vielen Dank! Sie haben mich daran erinnert, wo bei mir noch Baustellen sind.

    • Dr. Gabriele Frings sagt:

      Hallo Herr Weber,
      gern geschehen. Dann viel Erfolg beim Bewältigen der Baustellen!
      Viele Grüße
      Dr. Gabriele Frings

  • Caroline Heinen sagt:

    Vielen Dank für diesen äußerst informativen und hilfreichen Artikel! Ich konnte schon einiges davon in die Praxis umsetzen.
    Besonders gut gefallen hat mir der Tipp, den Leser direkt anzusprechen und seine Probleme und Bedürfnisse in den Fokus zu stellen. Auch der Tipp zur Verwendung von kurzen Sätzen und einfachen Wörtern war sehr nützlich und hat mir geholfen, meine neuesten Texte verständlicher zu gestalten.

    Ich freue mich schon auf Teil 2 des Artikels und bin gespannt, welche weiteren Tipps und Tricks Sie für uns parat haben. Nochmals vielen Dank für die tolle Arbeit, die Sie hier leisten! Für den Newsletter habe ich mich übrigens direkt angemeldet. 🙂

    Viele Grüße,
    Caroline Heinen

    • Dr. Gabriele Frings sagt:

      Liebe Frau Heinen,
      das freut mich. Dann wünsche ich weiterhin viele Anregungen und erfolgreiches Umsetzen. Im Newsletter werden Sie dann weitere spannende Tipps, Tricks und Event-Infos meines Unternehmens finden. Viel Spaß dabei!
      Viele Grüße
      Dr. Gabriele Frings

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