Besser schreiben – die 10 besten Tipps für erfolgreiche Texte (Teil 2)

besser schreiben

Besser schreiben – angesichts des just heute registrierten 8.024. Abonnenten meines Newsletters ein offenbar sehr verbreiteter Wunsch. Toll! 

Und wohl auch Ihrer. 🙂 Denn Sie haben vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht: Selbst die von KI-Text-Tools ausgespuckten Texte müssen meistens überarbeitet werden. Deshalb zeige ich Ihnen hier im zweiten Teil weitere fünf bewährte Schreibtipps und -kniffe, wie Sie erfolgreiche Business-Texte schreiben. Und los geht's!

6. Besser schreiben: Benutzen Sie kurze Wörter

Kurze Wörter haben Schlagkraft. Mit Rat und Tat sa­gen wir und nicht: mit Ratschlägen und Hilfsaktionen. Und hat der Kunde  mit Angemessenheit und Richtigkeit seinen Anspruch geltend gemacht? Nö, natürlich nicht, sondern:  Mit Fug und Recht hat er seinen Anspruch geltend gemacht.

Ein weiterer Vorteil kurzer Hauptwörter: Sie bleiben im Gedächtnis – ein überaus wichtiger Effekt für Marketing-Texte!

Wir arbeiten derzeit an einem Kompetenzkonzept.

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber Kompetenzkonzept rauscht nur so durch meine beiden Gehirnhälften. Da bleibt nichts hängen.

Wir arbeiten derzeit an einem Plan, der die Zuständigkeiten klärt.

Plan, ja, das bleibt haften. Warum? Weil das Wort straff ist. 

Die Verständlichkeitsforschung hatte bereits in den siebziger Jahren festgestellt, dass die größte Hürde bei der Lektüre die Wortschwierigkeit ist. Den Grad der Schwierig­keit bestimmen dabei vor allem die Wortbekanntheit und: die Wortlänge. Je kürzer das Wort, desto verständlicher. Eine überaus wichtige Regel, um Ihren Schreibstil zu verbessern.

Das folgende Beispiel zeigt Ihnen, wie Sie aus einem langen Stolper-Wort eine geschmeidige Formulierung bauen können.

Hier ist Konfliktlösungsfähigkeit gefragt.

Und für den Autor die Fähigkeit, das überlange Hauptwort aufzuteilen! Wir bauen daraus flugs zwei Wörter:

Hier ist die Fähigkeit zur Konfliktlösung gefragt.

Es geht allerdings noch angenehmer für den Leser – wenn wir verbal statt nominal formulieren: 

Hier ist die Fähigkeit gefragt, Konflikte zu lösen.

Fazit: Geizen Sie bei Hauptwörtern mit den Silben! Suchen Sie das kurze, einfache Wort. Oder teilen Sie nach Möglichkeit ein langes Wort.

7. Besser schreiben: formulieren Sie bildhaft 

Ausnahmslos ALLE Leser lieben das anschauliche Wort und die bildhafte Formulierung. Denn wir Menschen denken und speichern Wahrgenommenes in Bildern. Deshalb lassen verallgemeinernde Begriffe die Aufmerksamkeit des Lesers gegen null sinken. Besonders fatal bei Webtexten, denn die Konkurrenzseite ist nur einen Klick entfernt. 

Übrigens trinke ich gerade meinen Kaffee. – Wie?! Dieser Satz löst kein sinnliches Erleben bei Ihnen aus? Wie wäre es dann damit?  Gerade schlürfe ich meinen Kaffee.

Sehen Sie? JETZT haben Sie die Vorstellung von einem Kaffee, der heiß ist, vielleicht dampft, Sie hören das Schlürfgeräusch. Der allgemeine Oberbegriff trinken dagegen löst kein Bild in Ihnen aus. 

Bildhaft zu schreiben heißt: Weg mit dem blassen Oberbegriff, her mit dem konkreten, farbigen Ausdruck!

Auch Sprachbilder liefern dem Leser Erinnerungsanker. Sie werden deutlich besser behalten als abstrakte oder schwache Begriffe. So bleibt Ihre Botschaft noch lange nach der Lektüre im Gedächtnis des Lesers und Kunden. Ein Beispiel:

Unsere neu entworfenen Strategien passen perfekt zusammen.

„Passen perfekt zusammen” ist recht abstrakt. Mit folgendem Vergleich hat der Leser ein Bild vor Augen:

Unsere neu entworfenen Strategien greifen so perfekt ineinander wie die Zähnchen in ei­nem Reißverschluss.

Vorsicht allerdings mit abgenutzten Redewendungen – sie lassen das Kopfkino im Schlummermodus! Ein Beispiel:

Viele Projektpläne verlaufen im Alltagsgeschäft im Sande.

Hier haben wir eine alltägliche Redewendung, über die der Leser hinwegliest wie der Wind über den Dünensand bläst. Wir überlegen deshalb: Funktioniert dieses Bild nicht auch mit Wasser? Etwas verschwindet im Wasser, in einer großen Menge Wasser – voilà:

Viele Projektpläne gehen im Alltagsgeschäft unter wie der Flusskiesel im Ozean.

Vergleichen Sie die beiden Sätze noch einmal und überlegen Sie kurz: Welcher Satz lässt Sie als Leser  aufhorchen? Aha. 🙂

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8. Besser schreiben: das Passiv sparsam verwenden

Wer tut was? Das ist die Kernfrage, die der Leser als erstes beantwortet haben will. Und diesen Wunsch sollten Sie ihm ohne Umstände erfüllen. Unangenehme Lese-Umstände machen Sie ihm aber, wenn Sie die Passivform des Verbs verwenden, etwa so:

Ihr Angebot wird von uns so bald wie möglich bearbeitet werden.

Seitens der Stadtverwaltung wurden keine Einwände erhoben.

Erste Sicherungsmaßnahmen sollten von Seiten der Hausverwaltung ergriffen werden.

Der dritte Satz stammt übrigens aus einem Mail-Text, den die KI ChatGPT vorgeschlagen hat. Mit der Aktiv-Form dagegen wird dieser und werden die anderen Texte direkt ballastfrei und sind für den Leser viel leichter erfassbar:

Wir bearbeiten Ihr Angebot so bald wie möglich. 

Die Stadtverwaltung erhob keine Einwände.

Erste Sicherungsmaßnahmen sollte die Hausverwaltung ergreifen.

Immer, wenn der Akteur bekannt ist, sollten Sie ihn möglichst auch nennen und ihn als Subjekt im Satz verwenden. Durch die Aktivform ist der Satz übrigens immer auch kürzer, da die Präpositionen wie „von, durch, seitens/von Seiten" und das Hilfsverb „werden" wegfallen. Und meine Abonnenten kennen ja schon die goldglitzernde Regel, die vom Wort über den Satz bis zum Text gilt: Kürzer ist besser

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9. Besser schreiben: dass-Sätze ersetzen

Auch hierfür gilt die Gold-Regel: Kürzer ist besser. Denn: Mehr als 80 % der Nutzer überfliegen nur noch einen Text im Internet. Das heißt, der Web-Leser will in kürzest möglicher Zeit an seine Informationen kommen. Gerade bei dass-Sätzen gibt es Sparpotenzial. Denn von denen haben wir oft sehr viele im Text. Mit der Suchfunktion Ihres Schreibprogramms können Sie leicht auf die Sparmöglichkeitspirsch gehen – und so Ihren Schreibstil enorm verbessern.

 Schauen wir uns dazu einmal konkrete Beispiele an:

In der Einladung steht, dass die Veranstaltung vom Bürgermeister eröffnet wird.

Hier können Sie beispielsweise den Doppelpunkt als Spannung erzeugende Variante einsetzen und so den Text lebendiger gestalten:

In der Einladung steht: Die Veranstaltung wird vom Bürgermeister eröffnet.

Bei Verben des Sagens und Meinens benutzen Sie am besten die indirekte Rede. So können Sie den dass-Satz ganz einfach in einen Hauptsatz umwandeln. Statt:

Sie schrieb dem Kollegen, dass das Team großes Lob bekommen hat.

Schreiben Sie:

Sie schrieb dem Kollegen, das Team habe großes Lob bekommen.

Wie sehr die vielen dass-Sätze den Leser langweilen und Überdruss erzeugen, zeigt dieser Mailtext, den wir neulich in einem Firmen-Seminar hatten:

Abteilungsleiter Schmidt möchte, dass wir alle am Freitagnachmittag zur Besprechung kommen. Er meint, dass das Thema Marketing keinen Aufschub mehr verträgt. Denn er hat im Fachblatt gelesen, dass die Konkurrenz noch in diesem Jahr das neue Modell vorstellen will. 

So dagegen ist's abwechslungsreich und der Leser lässt sich gerne informieren:

Abteilungsleiter Schmidt bittet für Freitagnachmittag zur Besprechung;  das Thema Marketing vertrage keinen Aufschub mehr. Denn er hat im Fachblatt gelesen: Die Konkurrenz will noch in diesem Jahr das neue Modell vorstellen.

10. Besser schreiben: Ihren Text überprüfen 

Meistens sind wir unseren Texten nah – aber dem Leser fern. Heißt: Wir haben einen Wissensvorsprung und wollen etwas mitteilen. Dabei laufen wir jedoch Gefahr, den Leser abzuhängen, etwa durch Fachbegriffe, Fremdwörter, Branchenjargon oder durch komplizierte Sätze (z. B. Schachtelsätze oder Bandwurmsätze). Und: Wir kennen unseren Text nahezu auswendig und werden blind für Stolpersätze und Floskeln. Letztere werden übrigens gerne von KI-Text-Tools verwendet, da diese sich natürlich aus den Milliarden von Texten die am meisten gebrauchten Wörter und Formulierungen heraussuchen.

Ein hochwirksames Mittel gegen diese Text-Blindheit: Lassen Sie den Text einen Tag liegen, um Abstand zu gewinnen. Und erst am nächsten Tag polieren Sie ihn, bis er glänzt und blinkt – so, wie er es verdient hat.

Einen frischen Blick auf Ihren Text gewinnen Sie zusätzlich, wenn sie ihn in ausgedruckter Form lesen. Noch besser: Drucken Sie ihn in einem anderen Format aus, als Sie es am Bildschirm gewohnt sind, z. B. in einer anderen Schriftart oder Schriftgröße. 

Die wichtigste Aktion überhaupt, um Verständnisklippen und damit Leserabstürzen vorzubeugen: Lesen Sie Ihren Text laut vor. Und stellen Sie sich dazu ein Gegenüber vor. Holpert es irgendwo, stockt es? Merke: Was sich nicht gut vorliest, taugt auch nicht zum stillen Lesen!

Noch zwei kurze Tipps zu Grammatik und Rechtschreibung: 

1) Nutzen Sie zum Auffinden der Tippfehler-Klassiker wie Sie/sie, Ihre/ihre, dass/das  die Suche-Funktion Ihres Schreibprogramms. Oder:
2) Benutzen Sie das LanguageTool – eine nützliche Hilfe, um Grammatik-Fehler aller Art aufzuspüren. 

Fazit:

Das Verfassen von guten Texten oder das Überarbeiten von KI-Texten kann eine Herausforderung sein, aber wenn Sie diese zehn Schreibtipps beherzigen, steht dem Erfolg Ihrer Business-Texte nichts mehr im Weg. Ihre Botschaft wird klar erkennbar und lebendig vermittelt, sodass Ihre Leser engagierter und dialogbereiter werden. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich von den Ergebnissen überraschen!

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Über die Autorin Dr. Gabriele Frings

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