Gute Texte schreiben – mit diesen 5 Tipps geht’s verblüffend einfach

besser schreiben

Gute Texte schreiben heißt auch: „Hach, ich bin richtig zufrieden mit meinem Text, der ist mir gelungen!“ Denn Sie wissen, Sie haben einen flüssig zu lesenden Text stehen, dem alle wichtigen Informationen schnell zu entnehmen sind. Eine Wohltat für den Leser, Kollegen, Kunden. Und damit für Sie! :-). 

Wie Sie dahin kommen? Das ist leicht: Es gibt FÜNF EINFACHE REGELN, um gute Business-Texte zu schreiben. Haben Sie diese einmal verinnerlicht, fließen Ihre Sätze zukünftig locker aus der Tastatur und lassen Ihre Texte leuchten. Welche diese fünf Kniffe sind? Schauen Sie hier.

1. Gute Texte schreiben: Bauen Sie gehirnfreundliche Sätze!

Ein idealer Hauptsatz enthält 15 bis 25 Wörter. Bei mehr Wörtern wird das Kurzzeitgedächtnis des Lesers bereits arg strapaziert und er muss den Satz gegebenenfalls noch einmal lesen. Ersparen Sie dem Leser und Kunden diesen Stress!

Dazu zwei Tipps:

1. Der Hauptsatz

Die erste Wahl des Texters ist immer der Hauptsatz. Wichtig: Er sollte die Hauptsache enthalten. Nebensätze sind untergeordnet und dazu da, über Bedingungen und Umstände des Hauptgegenstandes zu informieren. Sie sollten also keine Hauptinformationen enthalten. Schauen Sie einmal hier:

Der Versuch, der in enger Zusammenarbeit mit dem Landesumweltamt vorgenommen wird, läuft noch bis Ende März, sodass die Ergebnisse erst im April vorliegen werden. (24 Wörter)

Erstens enthält der Nebensatz „der in enger Zusammenarbeit ...” eine weitere Hauptsache, sodass zwei gewichtige Informationen gleichzeitig auf den Leser nieder prasseln. Und zweitens knallt der Nebensatz wie ein Meteorit mitten in den Hauptsatz hinein und unterbricht den Lesefluss. Viel leichter aufzunehmen sind beide Informationen, wenn wir sie nacheinander in zwei Hauptsätzen bringen, die mit einem „und" verbunden werden: 

Der Versuch wird zusammen mit dem Landesumweltamt vorgenommen und läuft bis Ende März, sodass die Ergebnisse erst im April vorliegen werden. (21 Wörter)

Mehr zum Thema Satzbau finden Sie in diesem Beitrag.

2. Der Nebensatz

Wollen Sie einen Nebensatz benutzen, ist es am leserfreundlichsten, wenn er an den Hauptsatz angehängt wird. Schreiben Sie also statt: 

                  Der Unternehmer hatte, bevor er nach Berlin zog, lange Zeit in Paris gewohnt.

Besser:

                 Der Unternehmer hatte lange Zeit in Paris gewohnt, bevor er nach Berlin zog.

Überhaupt sollten Sie nur selten einen Nebensatz in den Hauptsatz einfügen. Das machen wir beim Sprechen fast gar nicht, denn wir wollen ja flüssig erzählen. Und so sollten wir auch schreiben! 

2. Gute Texte schreiben: Verben über alles!

Verben bringen Bewegung in Ihren Text. Sie heißen nicht umsonst „Tu-Wörter“, man könnte auch „Handlungswörter“ sagen.

Aufgrund der Unterstützung durch unser Team erhalten Sie eine dauerhafte Problemlösung.

Kennen Sie solche Sätze? Bestimmt. Hier werden Handlungen in Hauptwörtern (Nomen) versteckt. In diesem holprigen Satz muss der Leser die kraftvollen Verben unterstützen und lösen erst aus den Nomen Unterstützung und Lösung herausschälen – ärgerlich. Besser gleich so mit dynamischen Verben:

Weil unser Team Sie in allen Fragen unterstützt, lassen sich Ihre Probleme dauerhaft lösen.

Hier signalisieren Sie allein schon durch den Schreibstil,  dass Sie handlungsbereit sind!

Übrigens: Nomen auf „-ung“ sind meistens von Verben abgeleitet, wie Sie es in diesem Screen-Video-Beitrag Weg mit dem Nominalstil! sehen können. Benutzen Sie also lieber gleich das lebendigere Verb. 

3. Gute Texte schreiben: Adjektive, Adjektive ...

Gerade in Marketing-Texten finden sich unter den Adjektiven immer wieder alte Phrasen-Bekannte. Zum ach so beliebten kundenorientiert gesellen sich gerne die Kumpel zielorientiert, marktorientiert, bedarfsorientiert, sonstwieorientiert ... Menschenskinder, denke ich dann immer, mit dem ganzen -„orientiert“ bleibt der Leser erst recht orientierungslos!

Wir bieten bedarfsorientierten Content für das Social-Media-Marketing.

Hä? fragt sich der Besucher, der über die Webseite huscht. Klick. Recht hat er. Denn was bedeutet hier „bedarfsorientiert”? Was will der Schreiber konkret mitteilen? Vielleicht das:

Für Ihr Social-Media-Marketing schaffen wir Inhalte, die genau die von Ihnen gewünschte Zielgruppe ansprechen.

Aha, sagt sich der Nutzer und bleibt interessiert am Text.

Auch andere Adjektiv-Floskeln wirken wie eine Besucher-Scheuche, z. B. die intelligente Lösung (och nö, ich hätte aber lieber eine dumme Lösung) oder die maßgeschneiderte Strategie. Besser: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit immer darauf, was der konkrete Nutzen Ihres Produktes/Ihrer Leistung für den Kunden ist. Und umschreiben Sie diesen so genau wie möglich.

Leser begeistern und Kunden gewinnen!

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4. Gute Texte schreiben: Fremdwörter – und der Leser friert

Als Marketing-Agentur analysieren wir die Maßnahmen zur Kundenakquisition permanent auf ihre Effizienz und konzeptionieren gegebenenfalls neue Strategien.

Uiiih, mich fröstelt's hier. Sie auch? Abweisend, gestelzt, kalt – so kommt dieser Text beim Leser an. Und das liegt vor allem an den Fremdwörtern. Einfachstes Rezept mit erstaunlichem Effekt: analysierenkonzeptionieren, Akquisition, Strategien ersetzen wir durch deutsche Wörter. Lesen Sie nun den folgenden Satz und lassen sie den Unterschied auf sich wirken:  

Als Marketing-Agentur schauen wir regelmäßig auf Ihre Kundengewinnungsrate und entwerfen gegebenenfalls ein neues Vorgehen.

Mehr zu abgeleierten Wörtern wie Strategie und Maßnahme erfahren Sie übrigens in diesem Blogbeitrag. Merke: Alles, was sich vom üblichen Getexteten unterscheidet, erzielt die Aufmerksamkeit des Lesers; alles zigmal Gelesene und Erwartbare dagegen lässt den Leser gähnen – und abspringen.

Fazit: Benutzen Sie Fremdwörter nur selten, zum Beispiel dann, wenn Sie ein Synonym brauchen, um eine Wiederholung zu vermeiden. Oder wenn das Fremdwort kürzer und prägnanter ist als die deutsche Umschreibung, wie das Marketing.

5. Gute Texte schreiben: Weg mit Wortblasen und Füllwörtermüll!

Zum Ballast eines Textes gehören neben Fremdwörtern auch Füllwörter und Wortblasen. Verstopfen Sie nicht den Fluss Ihres Textes durch Werbesprech-Adjektive oder Schwafel-Beiwörter wie differenziert, grundsätzlich, vergleichbar, vergleichsweise. Zum Satz-Unrat gehören auch nichtssagende Hauptwörter wie Bereich, Gebiet, Aspekt. Sie enthalten null Anschaulichkeit und sind meistens überflüssig.
Auch verdoppelnde Vorsilben sind Wortabfall. Schreiben Sie ändern statt abändern, zielen statt abzielen, testen statt austesten, sparen statt einsparen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Hier noch ein Textbeispiel: 

SEO ist ein stark ausdifferenzierter Themenkomplex im Bereich des Suchmaschinenmarketing (SEM).

Jahaa, was will der Werbe-Texter hier wohl sagen? Nur nebenbei: Ein Webleser wird sich auf diese Rätselrunde nicht einlassen, sondern einfach wegklicken. Lassen Sie nun einmal alles Überflüssige weg: das Adjektiv stark, die Vorsilbe aus-, den -komplex und den Bereich – und Sie erhalten einen leicht verständlichen Satz:

SEO ist ein differenziertes Thema im Suchmaschinen-Marketing (SEM).

Oder noch angenehmer ohne Fremdwort:  

SEO ist ein umfangreiches Thema im Suchmaschinen-Marketing (SEM). 

Voilà! 😉

Fazit

Gute Texte schreiben heißt, so formulieren, dass der Leser hindernisfrei durch den Text gleitet und alle Informationen leicht entnehmen kann. Mit diesen fünf Basis-Tipps sind Sie dafür bestens gerüstet:

  • kurze, knackige Sätze bauen, vor allem Hauptsätze benutzen
  • Verben verwenden – besonders auf „-ung"-Nomen achten
  • Adjektive prüfen, ggf. genauer formulieren
  • keine bis wenig Fremdwörter benutzen
  • Wortblasen und Füllwörter streichen

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Über die Autorin Dr. Gabriele Frings

Als Schreibcoachin, Trainerin, Textberaterin, Dozentin helfe ich Ihnen, einen 100%ig ansprechenden Schreibstil zu entwickeln und in Beruf und Business erfolgreich zu sein.

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