Der Unternehmensblog – so schreiben Sie Artikel, die Nutzer anziehen und Kunden binden

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Heute schon den Unternehmensblog gefüllt? Nein?! Und das, obwohl Sie Ihr tägliches Brot mit Beratung, Coaching, Training verdienen? Dann ist das mehr als sträflich! 😉 Denn der Unternehmensblog ist immer noch eines der wichtigsten Marketinginstrumente für Selbstständige und Beratungsagenturen. So können Sie die Seitenbesucher höchst wirksam und gewinnbringend von Ihrem Expertenwissen überzeugen. Wenn Sie mit einer Mailingliste arbeiten, dann ist der Businessblog absolute Pflicht. Und: Mit wichtigen Schlüsselbegriffen (Keywords) in Ihren Artikeln können Sie das Google-Ranking ihrer Webseite positiv beeinflussen.

Allerdings: Schlecht geschriebene Blogbeiträge vertreiben den Webleser statt ihn zu binden. Und Ihre Text-Arbeit war für die Katz oder für den Goldfisch. 

Es ist nun einmal Fakt: Gut und lebendig geschriebene Blogartikel ziehen Besucher an, werden weitergegeben, generieren Leads und binden Kunden. Nur so konnte ich etwa vor vier Jahren schon im ersten halben Jahr meines Blogstarts über 1.500 Abonnenten gewinnen.

Und das ist kein Zufall, sondern wertschätzende Textarbeit. Das können auch Sie. Die wichtigsten fünf Tricks für erfolgreiche Blogbeiträge zeige ich Ihnen hier.

1. Ihr Unternehmensblog – leitet den Leser anhand einer klaren Struktur

Der Webleser ist eine ungeduldige Spezies, von der 55 % weniger als 15 Sekunden auf Ihrer Webseite verbringt. In dieser Zeitspanne will der Leser erfahren: Was wird geboten? Habe ich einen Nutzen davon? Je besser Sie Ihren Text mit Augen-Ankern strukturieren, desto leichter findet der Leser sich zurecht.

Überschrift – 8 von 10 Besuchern lesen die Überschrift, aber nur 2 von 10 den restlichen Text.  Deshalb sollten Sie hier den Leser bei seinen Lebensträumen packen. Das heißt, die Überschrift muss nicht unbedingt genau den Artikelinhalt treffen. Wichtiger ist es, das übergeordnete Ziel oder das Ergebnis zu nennen, das der Besucher mit dem Umsetzen Ihrer Tipps erlangt. Übrigens: Überschriften mit Zahlen besitzen die größere Anziehungskraft.

Teaser – Als Einleitung sollte er den Leser kurz (!) informieren, was ihn im Text erwartet und vor allem: seine Neugier wecken, Appetit machen auf den weiteren Text. Streuen Sie Fragen ein, die Sie direkt an den Leser richten. Gerade am Schluss sollte ein Cliffhanger den Leser zum Weiterscrollen animieren. Für einen packenden Textanfang gebe ich hier sechs goldene Tipps. 

Zwischenüberschriften – Sie sind absolute Pflicht, da sie wie ein roter Faden den Leser durch das Textlabyrinth leiten. Und sie sind gleichzeitig Appetizer, sollen neugierig machen auf den folgenden Absatz.

Absätze – Pro Absatz ein Gedanke, heißt die Faustregel. So ufern Absätze nicht zu Mini-Romanen aus. Und benutzen Sie auch innerhalb des Absatzes kleine Anker in Form von Strukturwörtern wie zunächst, danach, schließlich, insgesamt und für eine Schlussfolgerung somit, also, folglich, deshalb. Diese kleinen Wörter haben eine große Wirkung, denn an ihnen kann der Leser sich orientieren.

Satzzeichen – Nutzen Sie zwischendurch auch die besonderen Satzzeichen wie Gedankenstriche und Doppelpunkte. Sie geben dem Text Dynamik. Klammern sollten Sie außer bei Abkürzungen nicht verwenden, weil sie den Lesefluss stören.

Aufzählungen – Streuen Sie Aufzählungen als Listen in den Text ein, etwa mit Ziffern, Bulletpoints oder Häkchen. So erregen sie garantiert Aufmerksamkeit und bleiben im Kopf des Lesers hängen. Und sie werden zudem von Google fürs Ranking honoriert. 

2. Ihr Unternehmensblog – enthält leserhirnfreundliche Sätze

Ein idealer Hauptsatz enthält 15 bis 20 Wörter. Bereits bei 25 und mehr Wörtern wird das Kurzzeitgedächtnis des Lesers überstrapaziert und gerade der Webleser steigt hier schnell aus. Produzieren Sie also keine Bandwurmsätze

Hier zwei Beispiele für einen idealen Satz, bestehend aus einem Hauptsatz und zwei Nebensätzen:

Wegen der Sonderausgaben fehlt der Stadt ein Betrag, der früher ausreichte, um mehrere Kindergärten zu finanzieren.

Am häufigsten bemängeln Kunden, dass eine Sendung nicht ausgeliefert wurde, obwohl sie den ganzen Tag daheim waren.

3. Ihr Unternehmensblog – gefällt dem Leser durch konkrete Ausdrücke

Gaaanz wichtig: Meiden Sie allgemeine Ausdrücke und zig mal gelesene Marketing-Floskeln!

Bei uns entstehen maßgeschneiderte Konzepte für Ihren Internetauftritt.

Uiuiuii! „Maßgeschneidert“ , puuh, findet sich als Metapher auf mindestens so vielen Webseiten wie es i-Tüpfelchen in der Bibel gibt. Abgeleierter geht's nicht. Am besten schreiben Sie ganz konkret, was Sie für Ihren Kunden tun, zum Beispiel so:

Wir nehmen uns viel Zeit für Sie, um zu schauen, was Sie benötigen und was Ihre Wünsche sind. Dann entwerfen wir einen Internetauftritt, der 100%ig zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passt.

Das gefällt dem Nutzer, denn so ist er 100%ig im Bilde.

Fragen Sie sich beim Schreiben so oft wie möglich, ob es vielleicht noch genauer geht. Das ist in jedem Fall der Mühe wert.

Außer konkret zu formulieren sollten Sie auch anschaulich und bildhaft schreiben, um so die Sinne des Lesers anzusprechen. Denn das ist es, wonach der Leser lechzt: ein sinnliches Texterlebnis, das Bilder in seinem Kopf entstehen lässt. Wie Sie das schaffen, zeige ich ausführlich in einem anderen Beitrag zur bildhaften Sprache. Schreiben Sie also statt:

Wir arbeiten in netter Atmosphäre.

Besser:

Wir arbeiten in einer Atmosphäre, die Kaffeeduft und erfrischende Ideen verströmt.

4. Ihr Unternehmensblog – nervt nicht mit Füllwörtern

Wortblasen schleichen sich besonders gerne aus der mündlichen Sprache in die Blogbeiträge ein. Hier einige Kostproben:

Das (eigentliche) Hauptthema ist vertagt worden.

Wir haben (einfach) ein gutes Ergebnis erzielt.

Die Diskussion war nicht (wirklich) zielführend.

Politiker können sich (vergleichsweise) leicht neu erfinden.

Bei dem Treffen ging es (inhaltlich) um neue Entwicklungsziele.

Warum diese harmlos erscheinenden Wörtchen ungesund für Ihre Blogbeiträge sind? Weil der Seiten-Besucher nichts mehr hasst als Zeitverschwendung beim Lesen. 

Zugegeben, hier und da eingestreut tragen mündlich gebrauchte Wörter zum Plauderton bei, der auch in einem Business-Blog mal sein darf. Aber Achtung: Der Grat zwischen einem gesunden, lebendigen Text und einem am Laber-Virus erkrankten ist schmal. 

Luftballon rosa mit Schrift ballastfrei zu Blogartikel

Haben Sie immer im Hinterkopf: Jedes gestrichene Wort ist Ballastabwurf und erleichtert dem Webleser die Lektüre!

5. Ihr Unternehmensblog – gekrönt durch sinnliche Sprachbilder

Wie können Sie nun Ihrem Text echten Hochglanz verleihen, so dass die Augen des Lesers in Handtellergröße am Bildschirm hängen? Ganz einfach: mit Sprachbildern. Die sind die Crème de la Crème für jeden Blogartikel. In einer dreiteiligen Beitragsserie habe ich mich bereits mit den drei Stilfiguren Vergleich, Metapher und Personifikation befasst und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eigene Sprachbilder gegeben. Denn: Nichts langweilt den Leser mehr als abgegriffene Metaphern und Redensarten (siehe oben)! Oder horchen Sie bei solchen Sätzen auf?

Doch dieses Problem war nur die Spitze des Eisbergs.

Start-ups gibt es in Berlin zur Zeit wie Sand am Meer. 

Eben. Der Gähnreflex lässt Ihre Muskeln zucken. Was dem Online-Leser aber garantiert einen Stromstoß versetzt, sind frische, noch nicht durchgereichte Sprachbilder. Wie diese hier:

Seine Stimme hörte sich an wie in Whisky und Nikotin mariniert.
(Statt: Seine Stimme hörte sich an wie ein Reibeisen.)

Stellen Sie sich vor, der Ton des Vorgesetzten Ihnen gegenüber ist eine Drahtbürste, die in Ihrem Gehörgang herumkratzt.
(Statt: Stellen Sie sich vor, der Vorgesetzte benutzt Ihnen gegenüber einen scharfen Ton.)

Fazit

Mit einer klaren, lebendigen Sprache und einer guten Struktur hebt sich Ihr Unternehmensblog glänzend von fader Blog-Massenware ab. Ihre Besucher werden es Ihnen danken mit Aufmerksamkeit, Interesse und Kontakt. Achten Sie also auf:

  • eine klare Textstruktur
  • gehirnfreundliche Satzlängen (15-20 Wörter)
  • konkrete und bildhafte Formulierungen
  • wenig Füllwörter
  • hier und da eingestreute frische, eigene Sprachbilder

Mit diesem Artikel habe ich mich gerne an der Blogparade bei  start:talking beteiligt. 

Haben Sie bereits einen Business-Blog? Wie sind Ihre Erfahrungen? Texten Sie selbst? Wie sieht für Sie ein gelungener Blogbeitrag aus? Ich freue mich über Ihre Nachricht unten im Kommentarfeld.

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Über die Autorin Dr. Gabriele Frings

Als Schreibcoachin, Trainerin, Textberaterin, Dozentin helfe ich Ihnen, einen 100%ig ansprechenden Schreibstil zu entwickeln und in Beruf und Business erfolgreich zu sein.

  • Eddy sagt:

    „leserhirnfreundliche Sätze“ ist eine wunderbare Wortschöpfung: die merke ich mir. Und Deinen Beitrag empfehle ich unseren Lesern sehr gerne weiter.

    Beste Grüße
    Eddy

    • Dr. Gabriele Frings sagt:

      Wie schön, da freue ich mich.
      Viele Grüße
      Gabriele

    • A.Günther sagt:

      Vera F. Birkenbiehl hat auch immer in solch verständlichen Bildern gesprochen. Von ihr gibt es viel Interessantes zu Psychologie und Lernen. Nur von Hunden wusste sie nicht so viel. Mit Grüßen ans Frauchen 😉

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