Auslassungspunkte sind ein beliebtes Satzzeichen. „Sicher haben auch Sie gerne einen stilvollen Satz mit schönen Accessoires: Punkten, Kommata, Gedankenstrichen, Auslassungspunkten ... Wir geben Ihnen noch weitere Tipps dazu.“
Gerade in E-Mails und Social-Media-Beiträgen werden diese drei Pünktchen häufig benutzt. Äh, was sage ich – drei?! Oft findet man vier, fünf, grrr! Da hat der Schreiber den Schlusspfiff nach DREI Punkten glatt überhört. Und auch sonst hapert es mit der korrekten Anwendung der Auslassungspunkte. Dabei sind die Regeln wirklich einfach. Schauen Sie hier.
1. Auslassungspunkte – und die wichtigste Regel dazu
Wenn Sie einen Satz abbrechen, dann steht vor und nach den Auslassungspunkten ein LEERZEICHEN! Schenken Sie den Pünktchen Freiraum!
Unsere Gruppe trifft sich nach dem Meeting noch in der Cafeteria auf einen Sekt, ein Bier, ein Wasser ... Wir würden uns freuen, wenn Sie dazu kämen.
Würden Sie nach „Wasser“ ein weiteres Wort statt der Pünktchen anschließen, würden Sie ja auch vorher ein Leerzeichen setzen. Sonst hätten Sie ja eineendloseAneinanderreihungvonWörterndiekeinSchweinlesenkann.
Nur wenn man ein Wort abbricht – aber auch nur dann! –, wird KEIN Leerzeichen gesetzt; die Punkte schließen sich dann direkt an das Wort an:
Die Atmosphäre beim Meeting war besch...!
Auch hier ist's logisch: Die Auslassungspunkte stehen für weitere einzelne Buchstaben, die sich ja ebenfalls ohne Leerraum anschließen würden.
2. Auslassungspunkte – und die Satzzeichen am Ende des Satzes
Stehen die Auslassungspunkte am Satzende, haben Ihre Fingermuskeln es gut, denn Sie sparen einen Tastenklick: der Schlusspunkt entfällt.
Sicher haben auch Sie gerne einen stilvollen Satz mit schönen, ins Auge fallenden Accessoires: Punkten, Kommata, Gedankenstrichen, Auslassungspunkten ... Wir geben Ihnen noch weitere Tipps dazu.
ABER: Schauen Sie noch einmal kurz nach oben auf den vorletzten Beispielsatz, genauer auf sein Satzende ... Aha, es steht ein Ausrufezeichen. Sie sehen: Das Ausrufezeichen wird gesetzt, ebenso das Fragezeichen und das Komma. Jedoch: OHNE Leerzeichen davor! Diese Satzzeichen schließen direkt an die Auslassungspunkte an. Weitere Beispiele dazu:
Welche Kaffee-Sorte bevorzugen Sie? Arabica, Robusta, Liberica ...?
Auch wenn es anderen Branchen besser geht als etwa der Telekommunikation, IT-Technologie ..., bleibt die Gesamtlage kritisch.
3. Auslassungspunkte – und Anführungszeichen
Genauso wie die Zeichen am Satzende schließen auch die Anführungszeichen OHNE Leerzeichen an die drei Pünktchen an:
Er sagte wörtlich: „Wir müssen nun die Ärmel hochkrempeln, um den Umsatz zu steigern ...“
Nach dem Anführungszeichen am Ende folgt normalerweise kein Schlusspunkt mehr. Außer: Die Anführungszeichen markieren einen Satzteil, der als Objekt fungiert:
Jeden störte sein ständiges „Wer anderen eine Grube gräbt, ...“.
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In diesem Beispielsatz ist „wie“ und „als“ möglich. Es bedeutet nur Verschiedenes und hängt davon ab, ob es den aufgezählten Branchen gut geht oder eben nicht.
Hallo liebe Frau Frings,
ich bin seit etwa einem Jahr ein echter Fan von Ihnen. Und gerade dieser Post ist wirklich wohltuend. Mir fallen als ehemalige Print-Produktionerin wirklich oft schmerzliche „Pünktchen Fehler“ oder „Ausrufezeichen mit Leerzeichen davor“ in Texten auf – ich werde Ihren Newsletter daher auch gern weiterleiten.
Nochmals vielen Dank für die treffende und nette Aufklärung in Sachen „Zeichen setzen“. Denn, das wollen wir schließlich alle (sofern wir etwas zu sagen haben) 🙂
Herzlich,
Britta Wein
Liebe Frau Wein,
wie schön, das freut mich sehr. Ja, die Leerzeichen tragen – obwohl sie leer sind 🙂 – ebenfalls zu einer fließenden, angenehmen Lektüre bei.
Einen weiteren Beitrag zum „Zeichen setzen“ finden Sie übrigens hier: https://schreibenundleben.com/zeichensetzung-leicht-gemacht-1-komma-vor-und-komma-vor-sowie-und-andere-schicke-kommaregeln/
Viele Grüße und weiterhin frohes Texten wünscht Ihnen
Dr. Gabriele Frings
Ich habe folgende Fragen:
a) muss
Vor zwanzig Jahren habe ich schon gelernt, den Begriff „muss“ möglichst nicht zu verwenden. Dies kann eine Abwehrreaktion z. B. aus der Lebensgeschichte beim Leser hervorrufen.
b) usw.
Kommt nach dem „usw.“ ein Satzzeichen z. B. Punkt oder Fragezeichen? Hier bin ich immer wieder unsicher.
c) doppelter Konjunktiv
Nun habe ich in meiner Hochschule seit 13 Jahren gelernt, quasi im doppelten Konjunktiv zu schreiben. Dies widerstrebt meinem Studium „Wirtschaftsprüfung“ doch erheblich.
Hallo Herr Hager,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Zu Ihren Fragen:
a) „Müssen“ drückt ja eine Notwendigkeit aus, die mit keinem anderen Modalverb formuliert werden kann. Eine Alternative ist „haben zu“: „Wir müssen die neuen Regeln lernen./Wir haben die neuen Regeln zu lernen.“ Über den häufig überflüssigen Modalverben-Gebrauch habe ich einen eigenen Beitrag geschrieben: https://schreibenundleben.com/modalverben-segen-und-fluch-fuer-ihren-text/
b) Ja, nach usw. kommt immer ein Punkt.
c) Meinen Sie mit doppeltem Konjunktiv den Konjunktiv II? Zur Unterscheidung vom Konjunktiv I gibt es ebenfalls hier einen Blog-Beitrag: https://schreibenundleben.com/es-lebe-der-konjunktiv-i-fuer-einen-glaenzenden-text/
Viel Freude und Erfolg weiterhin beim Texten!
Dr. Gabriele Frings
Hallo Frau Dr. Frings,
ich habe schon oft Tipps von Ihnen in meinem Notizbuch abgelegt. sie sind immer sehr hilfreich. Zur Zeit schreibe ich an einem E-Book und da kommt mir Ihr jetziger Hinweis wieder sehr gelegen. Vielen Dank dafür! Ich habe Sie auch schon oft weiterempfohlen.
Andrea Keyser
Liebe Frau Keyser,
vielen Dank, das freut mich! Und ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem E-Book.
Viele Grüße
Dr. Gabriele Frings
Liebe Frau Frings,
ich lese Ihre Beiträge sehr gerne und lerne viel. Danke dafür!
Deshalb meine Frage. Müsste es in diesem Beispielsatz aus Ihrem Beitrag „Auch wenn es anderen Branchen besser geht wie etwa der Telekommunikation, IT-Technologie …, bleibt die Gesamtlage kritisch.“ nicht heißen „[…] besser geht als etwa […]“?
Ich habe mal gelernt: genauso viel wie, aber besser als.
Danke und liebe Grüße
Falk Janotta
Lieber Herr Janotta,
haben Sie vielen Dank für Ihren Hinweis. Sie haben natürlich recht, nach dem Komparativ (hier: „besser“) – man kann auch sagen, nach einer Ungleichheit – steht die Partikel „als“. „Wie“ dagegen verwenden wir bei einer Gleichheit. Das „wie“ ist mir wohl als Vergleichspartikel im Sinne von „wie zum Beispiel“ durchgerutscht. Ich habe es nun im Text verbessert. Nochmals Danke!
Herzliche Grüße
Dr. Gabriele Frings