Ihr Test zum Erfolg: Auflösungen zum Test Modul 5

1. In einer Werbemail: „Das Laufen in diesen Schuhen ist so angenehm, als würden Sie ...“ – Welcher Vergleich hat die größte Bildhaftigkeit?
a) Das Laufen in diesen Schuhen ist so angenehm, als würden Sie barfuß gehen.
b) Das Laufen in diesen Schuhen ist so angenehm, als würden Sie barfuß über einen weichen englischen Rasen gehen.
c) Das Laufen in diesen Schuhen ist so angenehm, als würden Sie gar keine Schuhe tragen.

Lösung b). „... als würden Sie barfuß gehen“ – auch auf einem Schotterweg?! Sie sehen, der Vergleich in a) ist zu allgemein und zudem abgedroschen. Bei c) entsteht kein konkretes Bild vor den Augen des Lesers.


2. „Ihr Weg begann in einem Kloster. Als ihre Mutter starb, wurde sie mit 12 Jahren in ein Kloster geschickt, wo sie das Nähen lernte. Einige Jahre später, nachdem ihre Gesangskarriere gescheitert war, eröffnete sie 1910 einen Hutladen in Paris. Mit ihren handgemachten und selbst entworfenen Hüten wagte sie sich in die Modewelt. Doch nicht jeder war von ihren Hüten begeistert. Sie ging einen neuen Schritt und entwarf die erste legere Damenkleidung. Einige Jahre später kam der große Durchbruch. Allerdings nicht mit Hüten, sondern mit einem ganz anderen Produkt. Sie schuf das erfolgreichste Damenparfum aller Zeiten: Chanel N° 5. Was zeigt diese Geschichte über Coco Chanel? Am Anfang der Selbstständigkeit landen die wenigsten einen großen Treffer. Das Wichtigste ist: Dranbleiben. Weitergehen. Nicht stehenbleiben. ...“ – Wodurch bindet dieser Newsletter eines Business-Coach den Empfänger an den Text?
a) Durch die kurzen Sätze.
b) Durch die Botschaft.
c) Durch die Geschichte.

Lösung c). Natürlich sind auch die kurzen, knackigen Sätze von Vorteil. Allerdings: Wenn der Inhalt trocken und allgemein ist, nehmen auch kurze Sätze den Leser nicht ein. Eine Geschichte dagegen bindet ihn an den Text, lässt ihn immer weiter lesen.

3. Hallo, als Solo-Unternehmer möchte man und muss man gesehen werden. Denn wenn niemand mitbekommt, dass man existiert, kann auch niemand zum Kunden werden. Und so probieren viele mehr oder weniger erfolgreich verschiedene Wege aus, um genau das zu erreichen. Dass Marketingaktionen floppen, ist keine Seltenheit. Es gehört dazu, dass man Dinge immer wieder ausprobieren muss.“ – Wie viele Mängel hat dieser Newsletter? Und welche?
a) einen
b) drei

c) zwei


Lösung c). Der erste Mangel ist: Der Kunde wird nicht direkt angesprochen („man“). Der zweite: Es fehlt eine Geschichte, eine bildhafte Szene, ein Zitat als attraktiver Einstieg. Sie würden den Newsletter so viel interessanter machen! 

4. Lieber Kunde, vielleicht erinnern Sie sich? Sie haben sich vor einiger Zeit für unsere hochwertige Kaffeemaschine XY entschieden. Unser neues Angebot passt dazu wie …“– Hier soll nun ein bildhafter Vergleich kommen. Was ist stimmig (und warum)? 
a) 
Unser neues Angebot passt dazu wie die Faust aufs Auge.
b) 
Unser neues Angebot passt dazu wie Sahne zum Erdbeerkuchen.
c) 
Unser neues Angebot passt dazu wie das Hölzchen aufs Stöckchen.

Lösungen b)Hier ist der bildhafte Vergleich passend zum Thema Kaffee(-maschine) gewählt. Bei c) übrigens ist die Redewendung unkorrekt und in völlig falschem Kontext benutzt: „Vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen“ bedeutet, vom Thema abschweifen.


5. Welcher Text erzeugt beim Leser einen sinnlichen Reiz? 
a) 
Meldet sich auch bei Ihnen oft der innere Kritiker? Dann sollten Sie sich ...
b) Tock, tock! Klopft auch bei Ihnen oft der innere Kritiker an? Dann sollten Sie sich ...
c) 
Klopft auch bei Ihnen oft der innere Kritiker an? Dann sollten Sie sich …

Lösung b). Hier wird durch das lautmalerische „Tock, tock!“ eine sinnlich nacherlebbare Geräuschkulisse erzeugt. Dagegen ist a) allzu neutral, lässt kein sinnliches Erleben zu und bleibt deshalb auch nicht im Gedächtnis des Lesers.

6. Was ist der Unterschied zwischen den beiden folgenden E-Mails?
 A) „Liebe Kunden, welche Freude, die Sonne lacht und so langsam langsam ist es in unseren Innenstädten schon wieder fast so, wie wir es kannten. Restaurants und Cafés laden zu einem Imbiss, zu einem Eis oder Kaffee ein. Und was das Beste ist, auch wir haben wieder alle unsere Läden geöffnet: Bielefeld, Bonn, Frankfurt, Hamburg, Köln, Münster. Das muss gefeiert werden! Deshalb heißen wir Sie mit einem Einkaufsgutschein wieder in den Läden willkommen! 10 € ab 50 € Einkaufswert, 20 € ab 100 € Einkaufswert. Die Gutschein-Aktion gilt ab heute bis 20.6.2021 ...“
B) „Liebe Kunden, haben Sie Lust auf eine Extraportion 
Urlaubsgeld? Dann werben Sie noch in diesem Monat einen neuen Kunden für die beliebte 2&2 All-Net-Flat inklusive Smartphone und gratis Buds Pro. Für jede Vermittlung erhalten Sie die doppelte Geld-Prämie. Das Werben ist ganz einfach! Ihre Freunde benötigen einen zuverlässigen DSL-Anschluss zum Highspeed-Surfen für zu Hause? Oder ein Tablet oder Laptop, mit dem sie unabhängig von WLAN mobil im Internet surfen können? Auch dafür gibt es bei 2&2 attraktive Empfehlungs-Prämien. Bis zu 60,– € pro Vermittlung sind möglich! ...“
a) 
die Reihenfolge der Informationen
b) die Leseransprache
c) der Schreibstil

Lösung b). Bei Mail A) muss der Leser lange auf die für ihn wichtigste Information, die Einkaufsgutschein-Aktion, warten. In Mail B) wird der Vorteil für den Kunden direkt am Anfang genannt: eine Extraportion Urlaubsgeld.

7. Liebe-AbonnentInen, die Amerikanische Zwergspitzmaus muss täglich das Dreifache ihres eigenen Körpergewichts fressen. Dafür muss sie alle 15 bis 30 Minuten erneut auf die Jagd gehen, da selbst eine Stunde ohne Nahrung zum Tod führen würde. Ja, so manche Unternehmer machen es wie diese Spitzmaus: Sie „jagen“ täglich viele Stunden in den Sozialen Netzwerken, um auf sich aufmerksam zu machen und Interessenten und Kunden anzulocken. Sie meinen, das braucht es, um zu überleben. Doch das stimmt nicht. Mit dem richtigen Marketing-System ...“ – Welche Strategie hat der Mail-Versender hier angewendet, um den Leser beim Text zu halten?
a) Er berichtet zum Einstieg von einer verblüffenden Tatsache.
b) Er benutzt eine bildhafte Sprache.
c) Er erzählt zum Einstieg eine Anekdote.

  Lösung a). Jetzt wissen Sie auch wieder etwas über die Spitzmaus. 🙂

8. Für dich gemacht – XX-System“ [=Betreffzeile] – „5 Stunden pro Woche, die auch dein Arbeitsleben für immer verändern können [=Preheader]“ – Haben Betreff und Preheader hier einen Mangel?
a) ja
b) nein 

Lösung b). Der Betreff spricht den Empfänger direkt an: „für dich“. Und der Preheader bietet mit einer Zahlenangabe weitere präzise Informationen zu den Vorteilen für den Leser.


9. Diese Strategie wird Ihnen helfen, bessere Öffnungsraten zu erzielen.“ – Dieser Satz in einer Marketing-Mail wird beim Leser kaum einen Luftsprung auslösen – und erst recht keinen Interesse-Impuls. Warum?
a) Der Satz ist zu lang.
b) Der Satz ist zu kurz.
c) Es fehlen emotionale Adjektive.
d) Der Satz ist im Behördendeutsch-Stil geschrieben.
e) Der Leser wird nicht angesprochen.

Lösung c). Dieser Satz ist geradezu prädestiniert für magische Adjektive, die den Zielkunden emotional ansprechen und dadurch einen Neugier-Impuls auslösen. Eines von vielen möglichen Beispielen: „Diese geniale Strategie wird Ihnen helfen, hervorragende Öffnungsraten zu erzielen.“ Probieren Sie mit der Adjektive-Liste direkt eigene Beispiele aus!

10. Den Kunden wird ein neues Tool zum Bestellen angeboten. Welcher Mail-Text gefällt Ihnen am besten? (hier gibt’s keine falsche Antwort! ;-))

a) „Was du nicht im Kopf hast, musst du in den Beinen haben.“ Dieses Sprichwort kennen Sie wahrscheinlich. Es bedeutet, dass Sie, wenn Sie etwas vergessen haben, nochmals zurückgehen müssen. Gerade bei der Arbeit kann es Ihnen einiges an Ärger einbringen, wenn Sie etwa vergessen. Da nutzen auch trainierte Beine nichts. Ein Anruf kommt und Schwupps! vergessen Sie, der Grafikerin Bescheid zu sagen, dass Sie ein anderes Bild für den Newsletter erstellen möge. Jetzt ist die Mail an alle Kunden mit dem falschen Bild raus. Ärgerlich! Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir nun ein neues Memo-Tool ...

b) Neulich in der Mittagspause beim Italiener: „Hast du der Grafikerin Bescheid gesagt?“ fragte mein Kollege kauend, nachdem er sein Bratwurststück in die rechte Backentasche geschoben hatte. Ach du Schreck! Das hatte ich ganz vergessen. Mist, nun war der Newsletter mit dem falschen Bild schon an alle Kunden verschickt worden. Das gibt Ärger! Damit IHNEN so etwas nicht passiert, haben wir nun ein neues Memo-Tool …

c) Elefanten haben tatsächlich ein „Elefantengedächtnis“, wie Forscher jetzt bestätigt haben. Das Klischee vom Elefanten, der nie vergisst, stimmt also. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Er ist darauf angewiesen, zu überleben. Ums Überleben geht es im Job vielleicht nicht gerade, wenn Sie eine wichtige Aufgabe vergessen haben zu erledigen, z. B. das Verschicken einer Mail, weil Ihnen ein Kundengespräch dazwischen kam. Aber es kann einiges an Ärger bringen. Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir nun ein neues Memo-Tool ...

Mein Favorit ist ... och nö, verrate ich nicht. 😉 


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