Ein genialer Trick für Verständlichkeit: Hauptsachen in Hauptsätze!

verständlichkeit

Wenn Sie einen Text schreiben, wollen Sie gelesen und verstanden werden. Oder? Dann sollten Sie unbedingt auf leichte Verständlichkeit Ihrer Sätze achten. Oh, Sätze, Satzbau, ähem ... Keine Sorge, hier zeige ich Ihnen eine kinderleicht zu merkende Regel für klare, verständliche Sätze. Und diese Regel können Sie auch noch spielend leicht anwenden – direkt bei Ihrem nächsten Text.  Schauen Sie hier.

1. Verständlichkeit IhresTextes: Für jede Hauptsache ein Hauptsatz

Der Satz, den Sie gerade lesen, enthält einen Nebensatz.

Verständlichkeit pur. Ok. Denn der eingeschobene Nebensatz ist kurz. Aber schauen Sie mal hier:

Selbst das schwedische Künstlerpaar Carl und Karin Larsson, dessen Bildband „Das Haus in der Sonne" auch in Deutschland ein Bestseller wurde und den als typisch nordisch berühmt gewordenen Einrichtungsstil geprägt hat, kam in seinem Vorzeige-Interieur im Dörfchen Sundborn ganz ohne Oberflächen aus gefärbtem Kiefernholz aus.

Verständlichkeit? Die liegt erschlagen unter dem dicken schwedischen Wälzer. Was ist hier passiert? Hat die Verständlichkeit die Buchseiten gepiesackt? Nein, der Autor hat vielmehr gegen eine Hauptregel für Leserfreundlichkeit verstoßen, die da lautet:  Hauptsachen in Hauptsätze!

Denn: Aus dem Satz oben muss sich der Leser die Hauptinformationen mühsam aus dem Nebensatz ausgraben. Und dieser Nebensatz reißt mit seinen 25 Wörtern auch noch eine große Lücke zwischen das Subjekt „das schwedische Künstlerpaar Larsson" und das Verb „kam" und produziert so einen Bandwurmsatz.

Solch ein Satz kommt zustande, wenn wir noch mal schnell diese und jene Information in den Satz einschieben, nach dem Motto „Das muss der Leser unbedingt auch noch wissen". Ja, wenn das wirklich so ist, dann sollte die Information auch in einem eigenen Satz stehen! So kann der Leser sie schnell als wichtig erkennen.

Wir schauen nun, was wir von der Verständlichkeit des Satzes noch retten können (der schwedische Bildband jedoch ist im Eimer. ?  ). Dazu geben wir jeder Hauptinformation einen eigenen Satz:

Das schwedische Künstlerpaar Carl und Karin Larsson prägte mit seinem Bildband „Ein Haus in der Sonne", der auch in Deutschland ein Bestseller wurde,  den als typisch nordisch berühmt gewordenen Einrichtungsstil. Selbst dieses Paar kam in seinem Vorzeige-Interieur im Dörfchen Sundborn ganz ohne Oberflächen aus gefärbtem Kiefernholz aus.

Voilà, jetzt kann der Leser leicht eine Information nach der anderen erfassen. 🙂

2. Verständlichkeit Ihres Textes: Der verflixte Relativsatz

Kein anderer Nebensatz wird so oft dazu missbraucht, eine Hauptinformation hineinzuquetschen, wie der Relativsatz. Er steht immer nach einem Hauptwort und schließt mit einem Relativpronomen an: „der/dem/den/dessen/die/der/deren/denen ...". Wir benutzen ihn allzu gerne, um diese, jene, ach und diese Information auch noch hinzuzufügen.

ABER: Der Relativsatz ist ein Nebensatz, und ein Nebensatz ist dazu da, um über Nebensachen, also Bedingungen, Umstände, Eigenschaften des Hauptgegen­standes zu informieren. Er sollte KEINE Hauptinformation, keine wichtige Handlung, kein neues Thema enthalten. Also nicht: Der Kollege ging zum Fenster, das er öffnete, sondern: Der Kollege ging zum Fenster und öffnete es.

Noch ein Beispiel dazu:

Das Projekt, das nach internen Berechnungen mit bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr zu Buche schlägt und damit einen Großteil der Budgetaufstockung für das Ressort verschlingt, kommt zu einer unpassenden Zeit. 

Hm, unpassend ist vor allem eines: der Satzbau. Denn – Sie haben es sicher schon erkannt: Im Relativsatz sind wieder Hauptsachen untergebracht. Wir geben den Hauptinformationen wieder den gebührenden Rahmen, nämlich einen eigenen Hauptsatz:

Nach internen Berechnungen schlägt dieses Projekt mit bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr zu Buche und verschlingt damit einen Großteil der Budgetaufstockung für das Ressort. Somit kommt es zu einer unpassenden Zeit.

Verständlichkeit? Aber klar doch, sagt der Leser – und ist zufrieden. 🙂

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Über die Autorin Dr. Gabriele Frings

Als Schreibcoachin, Trainerin, Textberaterin, Dozentin helfe ich Ihnen, einen 100%ig ansprechenden Schreibstil zu entwickeln und in Beruf und Business erfolgreich zu sein.

  • Stefan Neumann sagt:

    Humorvoll und unterhaltsam verpackte Schreibstilregel! Danke für diesen Beitrag!

  • Armin sagt:

    Vielen Dank für diesen lehrreichen Artikel! Sie haben mir die Augen geöffnet für den Relaitivsatz, den ich ebenfalls oft mit einer Hauptinformation vollpacke. Darauf werde ich nun in Zukunft achten.

    • Dr. Gabriele Frings sagt:

      Ja, der Relativsatz ist allzu verführerisch fürs Vollpacken. Der Leser jedoch mag es in kleinen Portionen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Entlasten des Relativsatzes! 🙂
      Viele Grüße
      Dr. Gabriele rings

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